Ersteinschätzung

Unter der Erstenschätzung versteht man die morphologisch-osteologische Beurteilung eines Skelettes im Erdgrab. Der In situ-Befund meint einen anthropologischen Befund, der bei der Analyse des Skelettes im Erdgrab und während dessen Bergung erhoben werden kann. Im Normalfall kann ein in situ-Befund erste Basisinformationen über das Individuum, sowie Informationen zum Erhaltungsgrad des Skeletts liefern.  Diese müssen aber immer als vorläufig gelten, da sie an ungewaschenen und nicht restaurierten Überresten erhoben werden. Insbesondere werden nicht alle pathologischen Veränderungen oder Besonderheiten am Skelett erkannt.

Die SAM gibt in ihrem Leitfaden für osteologische Arbeiten auf Ausgrabungen einen Datensatz vor, der während der Ausgrabung von menschlichem Skelettmaterial an diesem erhoben werden sollte. Diese Ersteinschätzung umfasst vor allem einen erste Erhebung von Informationen zum Individuum wie das Sterbealter und Geschlecht, sowie zum Erhaltungszustand des Skeletts. Der Datensatz deckt nicht alle möglichen Analysen ab, die im Grab durchgeführt werden können, sondern konzentriert sich zum einen auf diejenigen, die eine erste Einschätzung des Fundes erlauben und auf solche, die nach der Auflösung des Grabes nicht mehr gewonnen werden könnten. Je nach Fundumständen kann eine Ausweitung der zu erhebenden Daten notwendig werden.